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Hügel-Erdbeere (Fragaria viridis)

Mit wem ist Fragaria viridis verwandt?

Die Hügelerdbeere Fragaria viridis ist mit der Kulturerdbeere Fragaria × ananassa verwandt, welche aus der zufälligen Kreuzung der beiden amerikanischen Erdbeerarten Fragaria chiloensis und Fragaria virginiana entstanden ist. Neben der Nutzung als Lebensmittel (weltweit werden jährlich circa 8 – 9 Millionen Tonnen Kulturerdbeeren geerntet) werden Arten der Gattung Fragaria auch wegen ihrer entzündungshemmenden und antioxidantischen Eigenschaften traditionell medizinisch verwendet und sind diesbezüglich Gegenstand der aktuellen Forschung.

Warum ist Fragaria viridis eine vorrangige CWR-Art?

Die Hügelerdbeere ist eine Charakterart des trockenwarmen Krautsaums (Geranion sanguinei). Natürlicherweise war dieser Lebensraum sehr selten, durch die historische extensive Beweidung hat sich der trockenwarme Krautsaum aber weiter verbreitet. Mittlerweile steht der Lebensraum aber durch Landnutzungsänderungen (intensivierte Bewirtschaftung oder aber Aufgabe der Nutzung und folglich Wiederbewaldung) unter Druck und gilt als verletzlich. Dementsprechend gilt auch Fragaria viridis als potenziell gefährdet. Obwohl die Art nicht zu den national prioritären Arten gehört, wurde sie als vorrangige CWR-Art ausgeschieden. Einerseits durch ihre sehr nahe Verwandtschaft zur Kulturerdbeere. Und andererseits ist sie eine gute Regenschirmart (umbrella species); das heisst Schutzmassnahmen zugunsten der Hügel-Erdbeere kommen auch einer ganzen Reihe anderer Arten mit ähnlichen Lebensraumansprüchen zugute. 

  

Zum Artportrait

 

 

Exkursionstipp: Hügel-Erdbeere in der Chassagne d’Onnens

Mögen Sie Erdbeeren? Dann ist ein Ausflug im Juni an den vielfältigen Trockenstandort von Onnens genau das richtige für Sie! In Onnens findet sich eines der grössten und schönsten Inventarobjekt des Trockenwieseninventars (TWW) der Romandie. Die riesige Fläche bietet vielen Orchideen aber auch dem Wiedehopf, dem Wendehals und weiteren seltenen Tierarten ein Zuhause. Die artenreichen Trockenrasen sind immer wieder mit Gebüschgruppen durchsetzt, knorrige Eichen ragen hier und dort in die Höhe und im Frühsommer blüht es hier über dem Neuenburgersee so schön, dass man sich im Paradies wähnt. Von der Haltestelle (Bushaltestelle Onnens Croisée) geht es zunächst durch das malerische Dörfchen Richtung Jura-Südfuss. Wenn man erst bei der Chassagne angekommen ist, kann man auf verschiedenen Höhen auf Feldwegen in den schönen Trockenstandort gelangen, ohne zu viel Schaden anzurichten. Am Rand der Gebüsche finden sich grosse Bestände der Hügel-Erdbeere (Fragaria viridis), einer CWR die es in sich hat. Nicht nur sind ihre Beeren mindestens so schmackhaft wie die der Wald-Erdbeere  (Fragaria vesca) – meist sind sie noch etwas grösser als die der Wald-Erdbeere und beim Pflücken lösen sie sich knackend. Dies hat ihr auch den Namen Knack-Erdbeere eingebracht. Die Art ist schweizweit potenziell gefährdet und im Kanton Waadt vollständig geschützt. Auf der Blattunterseite glänzt die Hügel-Erdbeere wunderbar seidig-silbrig und ist eine echte Augenweide. Planen Sie genügend Zeit ein um die Chassagne und die wilden Erbeeren zu besuchen, denn man kann hier sehr lange verweilen. Und wenn man nach einem heissen Tag am Trockenstandort zurück nach Onnens Croisée kehrt, erfrischt man sich am besten mit Coupe Romanoff oder Erdbeer-Sorbet im sympathischen Restaurant gleich bei der Bushaltestelle.