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Paeonia officinalis L.

Pfingstrose

Zusammenfassung

Artbeschreibung (© Flora Helvetica 2018)

60-100 cm hoch, unverzweigt. Blätter sehr gross, doppelt 3zählig, Teilblätter breit-lanzettlich, z.T. tief gespalten, ganzrandig, oberseits dunkel-, unterseits hellgrün. Kelchblätter 5, ungleich, grün bis rot. Kronblätter 5-10, rot, oval, 4-8 cm lang. Staubblätter zahlreich, am Grund in einen Nektarring verwachsen. Fruchtknoten 2-3. Frucht bis 5 cm lang, weissfilzig behaart, mehrsamig.

Blütezeit (© Flora Helvetica 2018)

5-6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (© Flora Helvetica 2018)

Kalkreiche Berghänge, Trockenwiesen, lichter Wald / kollin-subalpin / Südliches TI (Generoso)

Verbreitung global (© Flora Helvetica 2018)

Südeuropäisch

Ökologische Zeigerwerte (© Landolt & al. 2010)

243-332.g.2n=20

Status

Status IUCN

 Verletzlich

Nationale Priorität

 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung

 1 - Gering

Erhalten/Fördern

Gefährdungen


Ungeeignete Bewirtschaftung (Aufgabe der traditionellen Mähnutzung, Vergandung)
Verbuschung, Beschattung, Konkurrenz (Molinia arundinacea und Brachypodium pinnatum)
Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit, v.a. Gipfelbereich Monte Generoso, Wendeplatz für schwere Fahrzeuge (Forstwirtschaft), Holzlager)
Sammeln
Wenige, isolierte Populationen
Anpflanzung, Waldverdichtung
Rückgang der extensiven Nutzung in lichten Wäldern

Verbreitungskarte

Einfach

Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Vor und nach Stichjahr

Erweitert

Farbe der Symbole
Validierte Fundmeldungen
Noch nicht validierte Fundmeldungen
Meldungen aus Atlas Welten & Sutter (1982) und Nachträge (1984, 1994), seither nicht bestätigt
Form der Symbole
Vor gewähltem Stichjahr
Nach gewähltem Stichjahr
Indigen (einheimisch)
Wiederangesiedelt
Eingeführt / Verwilder / Subspontan
Unsicher / Fraglich

Anzahl Fundmeldungen

Weniger als gewähltem Schwellenwert
Mehr als (oder gleich) gewähltem Schwellenwert

Standort und Verbreitung in der Schweiz

Südliches TI (Generoso)

Verbreitung global

Südeuropäisch

Ökologie

Lebensform

Geophyt

Lebensraum

Lebensraum © Delarze & al. 2015

Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art 6.3.5 - Hopfenbuchenwald (Orno-Ostryon)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt
Charakterart Charakterart
Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art

Ökologische Zeigerwerte nach © Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F 2 Lichtzahl L 3 Salzzeichen --
Reaktionszahl R 4 Temperaturzahl T 3
Nährstoffzahl N 3 Kontinentalitätszahl K 2
  • Legende zu den Zeigerwerten
    Feuchtezahl F
    1sehr trocken
    1+trocken
    2mässig trocken
    2+frisch
    3mässig feucht
    3+feucht
    4sehr feucht
    4+nass
    5überschwemmt, bzw. unter Wasser
    fim Bereich von fliessendem Bodenwasser
    uin der Regel im Wasser untergetaucht
    vmit untergetauchten und schwimmenden Organen
    wFeuchtigkeit mässig wechselnd (± 1-2 Stufen)
    w+Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen)
    Reaktionszahl R
    1stark sauer (pH 2.5-5.5)
    2sauer (pH 3.5-6.5)
    3schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5)
    4neutral bis basisch (pH 5.5-8.5)
    5basisch (pH 6.5->8.5)
    Nährstoffzahl N
    1sehr nährstoffarm
    2nährstoffarm
    3mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich
    4nährstoffreich
    5sehr nährstoffreich bis überdüngt
    Salztoleranz
    1salztolerant
    3salzabhängig
    Lichtzahl L
    1sehr schattig
    2schattig
    3halbschattig
    4hell
    5sehr hell
    Temperaturzahl T
    1alpin und nival (von der Baumgrenze bis zur Schneegrenze)
    1+unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin (Arven-Lärchenwälder)
    2subalpin (Fichtenwälder ohne Buchen bis zur Obergrenze der Fichte)
    2+unter-subalpin und ober-montan
    3montan (Wälder mit Buche, Weisstanne, in den Zentralalpen mit Waldföhre)
    3+unter-montan und ober-kollin
    4kollin (Laubmischwälder mit Eichen)
    4+warm-kollin
    5sehr warm-kollin (nur an wärmsten Stellen, Hauptverbreitung in Südeuropa)
    Kontinentalitätszahl K
    1ozeanisch (sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr geringe Temperaturschwankungen, milde Winter)
    2subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)
    3subozeanisch bis subkontinental (mittlere Luftfeuchtigkeit, mässige Temperaturschwankungen und mässig tiefe Wintertemperaturen)
    4subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)
    5kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name (Checklist 2017)

Paeonia officinalis L.

Volksname

Deutscher Name :

Pfingstrose

Nom français :

Pivoine officinale

Nome italiano :

Peonia selvatica

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
=Paeonia officinalis L.Checklist 2017290000
=Paeonia officinalis L.Flora Helvetica 2001489
=Paeonia officinalis L.Flora Helvetica 2012246
=Paeonia officinalis L.Flora Helvetica 2018246
=Paeonia officinalis L.Index synonymique 1996290000
=Paeonia officinalis L.Landolt 19771097
=Paeonia officinalis L.Landolt 1991949
=Paeonia officinalis L.SISF/ISFS 2290000
=Paeonia officinalis L.Welten & Sutter 1982435
= Taxon stimmt mit akzeptiertem Taxon überein (Checklist 2017)
< Taxon ist im akzeptierten Taxon (Checklist 2017) enthalten
> Taxon enthält (neben anderen) auch das akzeptierte Taxon (Checklist 2017)

Status

Indigenat

Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (© Walter & Gillett 1997) : Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN:

 Verletzlich

Verletzlich

Zusätzliche Informationen

Kriterien IUCN: B2ab(iii); D2

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) --
Alpennordflanke (NA) --
Alpensüdflanke (SA) VUB2ab(iii); D2
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --
  • Legende
    EXweltweit ausgestorben (Extinct)
    REregional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
    CR(PE)verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
    CRvom Aussterben bedroht (Critically Endangered)
    ENstark gefährdet (Endangered)
    VUverletzlich (Vulnerable)
    NTpotenziell gefährdet (Near Threatened)
    LCnicht gefährdet (Least Concern)
    DDungenügende Datengrundlage (Data Deficient)
    NEnicht beurteilt (Not Evaluated)
    NAnicht anwendbar (Not Applicable)

Status nationale Priorität/Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
ZGVollständig geschützt (01.10.2013)
Schweiz Vollständig geschützt
TIVollständig geschützt (23.01.2013)
  • Disclaimer
    InfoFlora übernimmt die Angaben über geschützte Arten mit grösstmöglicher Sorgfalt aus den jeweiligen kantonalen Gesetzestexten. Vielfach konnten aber die in Gesetzestexten aufgeführten Pflanzennamen nicht ohne taxonomische oder nomenklatorische Interpretation übernommen werden. Die genaue Bedeutung der Kategorien „vollständig geschützt“ und „teilweise geschützt“ ist je nach Kanton unterschiedlich.

    InfoFlora kann die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben zum Schutzstatus nicht garantieren. Im Zweifelsfall verweisen wir auf die Gesetzestexte in den jeweiligen Kantonen.

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele für die Waldbewirtschaftung : Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/Fördern

Gefährdungen und Massnahmen

Ungeeignete Bewirtschaftung (Aufgabe der traditionellen Mähnutzung, Vergandung)


Pflegekonzept erstellen
Trockenwiesen möglichst weiterhin traditionell nutzen
Bewirtschaftungsbeiträge ausrichten
Bei Nutzungsaufgabe die wichtigsten Bereiche durch den Naturschutz pflegen, weitere Teile kontrolliert extensiv beweiden

Verbuschung, Beschattung, Konkurrenz (Molinia arundinacea und Brachypodium pinnatum)


Entbuschen und an einigen Fundstellen auslichten
Mähgut wegnehmen
Vegetation nicht abbrennen

Zerstörung des Lebensraums (Bautätigkeit, v.a. Gipfelbereich Monte Generoso, Wendeplatz für schwere Fahrzeuge (Forstwirtschaft), Holzlager)


Allfällige Bau- und Unterhaltsarbeiten rücksichtsvoll durchführen und durch Biologen begleiten
Art priorisieren
Schließung des motorisierten Zugangs zu den Gleisen
Angemessene waldbauliche Bewirtschaftung: Pflege von Rändern, Lichtungen oder offenem Wald, Auswahl und Anlage von Holzabfuhrwegen

Sammeln


Pflanzenschutzgebiet auf den ganzen Perimeter der Vorkommen ausdehnen

Wenige, isolierte Populationen


Alle Fundorte schützen (z.B. Pflanzenreservat)
Regelmässige Bestandeskontrollen
Dauerflächen einrichten
Populationsbiologische Untersuchung initiieren
Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten

Anpflanzung, Waldverdichtung


Verdichtung von Wäldern in der Nähe von Vorkommen vermeiden

Rückgang der extensiven Nutzung in lichten Wäldern


Wiedereinführung der extensiven Nutzung in lichten Wäldern (frühere Brennholznutzung, Niederwaldnutzung etc.)

Mehr Informationen

Merkblatt Artenschutz